Traditionslauf für Trinkwasser

Damit brasilianische Kinder Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, drehen Schüler aus Raigering fleißig Laufrunden - und das schon zum 25. Mal.

 

(pjle) Seit 1994 veranstaltet die Dreifaltigkeits-Grundschule in ihrer Außenstelle den Pater-Bernhard-Lauf. Initiiert wurde er damals vom mittlerweile pensionierten Lehrer Kurt Mayer. Eine seiner ehemaligen Schülerinnen ist die Nichte des Geistlichen. Sie stellte den Kontakt nach Amberg her: "Wir haben über die Arbeit eines Missionars gesprochen, dass er nicht nur religiöse, sondern auch humanitäre Hilfe leistet."

Das größte humanitäre Problem in der Region Campo Alegre, wo Pater Bernhard bis heute wirkt, sei damals schon Trinkwasser gewesen. Um seine Diözese mit sauberem Wasser zu versorgen, wollte der Pater Zisternen bauen - doch ihm fehlte das nötige Geld. So entstand die Idee, einen Spendenlauf zu veranstalten. Die Grundschüler suchen sich Sponsoren in der Familie, die für jede gelaufene Runde einen vorher vereinbarten Betrag spenden. "Es war direkt ein Erfolg, und so ist es bis heute geblieben", sagte Kurt Mayer am Freitag. In den vergangenen 25 Jahren konnte Pater Bernhard mit den Spendengeldern zahlreiche Zisternen für seine brasilianische Diözese bauen.

Darauf kann die Schule stolz sein, findet Rektorin Marion Ott: "Der Lauf ist mittlerweile eine kleine Tradition." Die wird vor allem von der Hausmeisterin der Raigeringer Grundschule, Helga Donhauser, gepflegt: Seit der Lauf 1997 von der Dreifaltigkeitsschule nach Raigering verlegt wurde, kümmert sie sich um die Organisation und die Laufstrecke. Für je 400 Meter gelaufener Strecke erhielten die Kinder einen Stempel, den die Eltern später honorierten. Die Spenden werden direkt an Pater Bernhard überwiesen. Und auch der Erlös aus dem Kuchenverkauf am Startpunkt des Laufs wird gespendet.

Viele Eltern waren dazugekommen, um die gute Sache zu unterstützen - ob mit eigenen Laufrunden, Kuchenspenden oder Stempel-Honoraren. Mutter Heike Bauer zum Beispiel sah nicht nur in der direkten Hilfe für Campo Alegre einen Grund, den Lauf zu unterstützen: "Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass man einfach so fließendes Wasser hat, das vergessen wir viel zu oft."